Im Juli feierten Bianca und Timm im Rahmen einer freien Trauung ihre Liebe. Inmitten von Apfelbäumen und mit nichts als dem Himmel über den Köpfen gaben sich die beiden mit ihren Lieblingsmenschen ihre persönlichen Trauversprechen und verzauberten mit den liebevoll gewählten Worten nicht nur die Gäste, sondern bescherten auch mir die ein oder andere Träne. Glücklicherweise kann ich mich aber immer ganz gut hinter meiner Kamera verstecken. 🙂
Die freie Trauung fand in einem privaten Apfelbaumgarten in Michelbach statt, gefeiert wurde im Bauhof Cadolzburg. Die wunderbare Floristik hat Blumen Matzke zusammengestellt und ihr traumhaftes Brautkleid hat Bianca bei Fräulein TrauDich entdeckt. Bei der Deko haben die beiden selbst Hand angelegt, ganz viel gebastelt und Bianca hat ganz fleißig geknüpft.
Die beiden waren so lieb und haben sich für ein kleines Interview begeistert lassen. Sie beantworten Fragen rund um’s Thema Hochzeitsplanung, erzählen warum sie sich für eine freie Trauung entschieden haben, teilen ihre Tipps und sprechen ebenfalls über ihre Gedanken während der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie und warum sie ihre Hochzeit nicht verschoben oder abgesagt haben.
Wann habt ihr mit der Planung eurer Hochzeit begonnen? Gab es Details, die mehr Zeit als vermutet beansprucht haben?
Timm hatte mir am 06.09.2019 den Heiratsantrag gemacht und ab diesem Zeitpunkt war ich eigentlich schon Feuer und Flamme für die Planung. Wir hatten beide so eine große Vorfreude, dass wir sofort mit der Planung beginnen wollten. Eigentlich hatten wir angedacht im September 2020 zu heiraten, da uns so noch ca. 1 Jahr zum Planen geblieben wäre….. Wie gesagt: EIGENTLICH 😀 Wir haben gleich im September 2019 zuerst eine Gästeliste erstellt. Nachdem klar war, mit wie vielen Personen wir denn feiern wollen haben wir uns auch sofort auf Locationsuche begeben. Aber was für eine Location wollten wir denn überhaupt? Wir haben uns viele Locations angeschaut. Auch die verschiedensten Stilrichtungen. Als wir dann unsere Location gefunden hatten, gab es nur noch ein Problem: Alle Termine für 2020 im September waren bereits ausgebucht…. Lediglich der 24.07.2020 (also zwei Monate früher als ursprünglich angedacht) war noch frei. Da uns die Location aber so gut gefallen hatte und für uns feststand, dass wir unbedingt dort feiern möchten, zögerten wir nicht lange und sagten sofort zu. Das war am 25.09.2019, somit hatten wir 18 Tage nach dem Antrag bereits ein Datum und eine Location. Wir waren also somit diesbezüglich schon mal safe 😀 Alles andere hat sich dann so nach und nach ergeben.
Ich war allerdings auch ziemlich überrascht, dass man schon so früh auf Brautkleidsuche gehen sollte. Das hatte mir vorher Niemand gesagt und ich dachte, dass ich am 10.10.2019 noch mehr als genügend Zeit hätte für die Wahl meines Kleides. Die netten Damen aus dem Brautmodengeschäft sagten mir jedoch, dass ich gerade noch rechtzeitig gekommen sei, um ein neues Kleid zu bestellen. Natürlich ist das auch total davon abhängig, was für ein Kleid man denn möchte und wie viele Änderungen noch vorgenommen werden müssen. Bei den Männern sieht die ganze Sache schon anders aus. Timm hatte seinen Anzug (mit Änderungen) gerade mal 2 Monate vorher gekauft und alles rechtzeitig bekommen.
Was hättet Ihr gerne vor der Planung eures Festes gewusst? Was ist euer Top-Tipp für Paare die gerade in den Vorbereitungen stecken?
Dass man sich auch bezüglich der Dienstleister sehr gut im Voraus Gedanken machen sollte, wer zu einem passt und wer nicht. Angefangen bei der Location bis hin zur musikalischen oder fotographischen Begleitung. Ratschläge sind gut, aber nicht zu jedem Paar passt der Dienstleister, der auch zu dem anderen Paar passt. Letztendlich ist es euer Tag, den ihr für EUCH feiert. Für mich stand zum Beispiel von Anfang an fest, dass Eva unseren Tag fotographisch begleiten MUSS. Ich glaube ich hätte sogar den Termin verschoben, wenn sie keine Zeit gehabt hätte 😀 Timm musste erst noch überzeugt werden, aber spätestens nach dem ersten Kennenlerngespräch bei Eva in Forchheim, stand auch für Timm fest, dass Eva unsere Fotografin werden muss.
Unser Tipp: Lasst euch definitiv von Niemand anderen verrückt machen, weil ihr andere Vorstellungen habt als der- oder diejenige. Wenn ihr gewisse Vorstellungen habt, die vielleicht nicht ganz der Tradition entsprechen, dann setzt sie um! Es wird sich auf jeden Fall lohnen und es ist EUER Tag und nicht der von Tante Frieda 😉
Ihr habt trotz der Pandemie an eurem Datum festgehalten. Das war sehr mutig und ihr seid damit gegen den Strom geschwommen. Was hat euch Vertrauen gegeben und welche Tipps habt ihr für Brautpaare, die aktuell ihre Hochzeit planen und eventuell verunsichert sind?
Timm ist zum Glück ein sehr entspannter Mensch. Während ich anfangs, vor allem als dann der Lockdown kam, schon Bammel hatte, ob das alles überhaupt so stattfinden kann wie wir uns das vorgestellt haben, hatte Timm wie immer die Ruhe weg. Wir haben viel miteinander geredet und auch mit der Location Rücksprache gehalten und uns erstmal dazu entschlossen cool zu bleiben und das alles auf uns zukommen zu lassen. Unser Glück war aber auch das Personal unserer Location, die vor allem mir die Unsicherheit sehr genommen hatte. Wir beschlossen also alles wie gewohnt zu planen, denn abgesagt ist so etwas definitiv schneller, als es geplant ist. Auch hier haben ganz viele Leute im Voraus gesagt: „IHR MÜSST DAS ABSAGEN!“. Aber Timm und ich dachten uns nur „Ja ja, abgesagt ist es schnell“. Außerdem hatten wir einfach eine positive Einstellung und an dieser auch festgehalten.
Also auch hier gilt: LASST EUCH NICHT VERRÜCKT MACHEN! Haltet Rücksprache mit eurer Location und euren Dienstleistern, wie die zur aktuellen Situation stehen und was die zu der ganzen Sache sagen. Hört auf euer Bauchgefühl und sprecht miteinander! Letztendlich trefft aber ganz alleine Ihr die Entscheidung, was für eure Feier am besten ist.
Ihr habt euch für eine freie Trauung in einem Apfelbaumgarten entschieden. Wie kam es dazu, dass ihr diese Art der Zeremonie ausgewählt habt und wie habt ihr euer Ja-Wort erlebt?
Für uns stand eigentlich von Vornherein fest, dass wir keine kirchliche Trauung möchten, da wir nicht wirklich einen Draht zur Kirche haben. Timm ist zwar noch in der Kirche, ich bin jedoch schon lange ausgetreten. Uns war es dennoch wichtig eine individuelle und persönliche Trauung zu erleben, die für uns den Start in unser gemeinsames Eheleben begründet. Da schien uns eine freie Trauung am Besten. Aber wo feiert man so eine Trauung? Und wer führt so eine Trauung durch?
Das Schöne an einer freien Trauung ist, dass den Vorstellungen und Möglichkeiten eigentlich keine Grenzen gesetzt sind. Hier kam dann natürlich ein bisschen Recherche und auch Kreativität ins Spiel. Ich habe über Instagram und Pinterest wie eine Wilde recheriert, was denn eine schöne Location wäre und bin durch Zufall auf ein Paar gestoßen, die sich in einem Apfelbaumgarten das Ja-Wort gegeben hatten. In welchem Apfelbaumgart und wie sowas möglich ist, wusste ich natürlich nicht. Auch gab es keine Möglichkeit dieses Paar zu kontaktieren und einfach nachzufragen. Also habe ich einfach mal gegoogelt, ob es denn in der Nähe unserer Feierlocation überhaupt einen Apfelbaumgarten gibt und siehe da, wir wurden fündig. Zwar dient der Apfelbaumgarten eigentlich nur der Produktion von Cyder (Apfelwein), aber egal, wir rufen da einfach mal an und fragen nach…. Also gesagt, getan… Timm rief die Pächterin, Frau Vogel, des Apfelbaumgartens kurzerhand an und fragte, ob es denn möglich wäre eine freie Trauung bei ihr im Apfelbaumgarten zu feiern? Frau Vogel, war zuerst sichtlich vor den Kopf gestoßen: „Heiraten?! Bei uns?! Im Apfelbaumgarten?! Ach warum eigentlich nicht…“ und so trafen wir uns kurz darauf im Apfelbaumgarten in Untermichelbach, um uns selbst ein Bild zu machen. Ich war sofort verliebt. Ich konnte mir das alles so gut vorstellen und sah uns schon in mitten der Apfelbäume heiraten. Klar musste man selbst wirklich viel organisieren (angefangen über Strom bis hin zu einer „Schlecht-Wetter-Option“, Sitzgelegenheiten, Traubogen, Parkmöglichkeiten etc.) Da das auch die Erste Trauung überhaupt in diesem Apfelbaumgarten gewesen ist, hatten wir natürlich auch Niemanden an dem wir uns orientieren konnten. Aber mir macht sowas total Spaß und es war definitiv die ganze Arbeit wert gewesen.
Dadurch das wir selbst so viel Zeit und Planung in diese freie Trauung gesteckt hatten, wir auch einen unheimlich tollen Trauredner (der das zuvor noch nie gemacht hatte) hatten und es nicht persönlicher gestaltet hätte werden können, war es für uns einfach perfekt. Wir haben uns super wohl gefühlt und würden alles ganz genauso wieder machen.
Welche Augenblicke eurer Hochzeit waren euch am liebsten? Was blieb euch besonders in Erinnerung?
Wir können Beide sagen, dass die persönlichen Eheversprechen unsere absoluten Highlights der Trauung gewesen sind. Noch persönlicher ging es einfach nicht. Ich hatte zuvor schon ein bisschen Angst, ob ich denn überhaupt ein Wort herausbekommen würde oder ob ich nur am Weinen sein werde, aber als wir dann voreinander standen, war die Aufregung und das Publikum um uns herum vergessen. Also gut geweint haben wir trotzdem, aber irgendwie gehört das ja auch dazu ☺
Besonders in Erinnerung ist uns auch die tolle und ausgelassene Stimmung und Atmosphäre den ganzen Tag über geblieben. Jeder war gut drauf und es war einfach ein toller und unvergesslicher Tag.