Kürzlich habe ich mich an einem lauen Frühsommerabend mit Annkatrin und Basti getroffen um für die beiden die “Murmelzeit” fotografisch festzuhalten. Bereits für ein Paarshooting haben wir uns vor etwa einem Jahr getroffen und im vergangenen Juli durfte ich die wunderschöne freie Trauung der zweien dokumentieren. Ich freue mich immer ganz besonders, wenn ich Paare auf ihrem Weg von der Hochzeit bis zur eigenen kleinen Familie begleiten darf. Das stärkt die Bindung enorm und macht jedes Treffen entspannter und freundschaftlicher.
Aber wie bin ich überhaupt dazu bekommen mich auf Paar- und Hochzeitsfotografie zu spezialisieren? Zu Beginn meiner “Karriere als Fotografin” habe ich primär Editorial und Fashion geshootet, also Motive die letztlich in den Hochglanzmagazinen abgedruckt werden. Das war damals immer mein Traum. Zu meiner Enttäuschung musste ich aber schon in meiner Ausbildung zur Studiofotografin feststellen, dass ich dazu viel zu gut mit Menschen umgehen konnte, als ausdruckslose Modelgesichter zu fotografieren. So nahm es nach der Lehrzeit seinen Lauf und eher beiläufig erhielt ich neben den Portraitsessions Aufträge für Paarfotoshootings und fand bei jedem einzelnen Termin immer mehr gefallen daran die spezielle Verbindung zwischen zwei Personen sichtbar zu machen.
Als ich dann 2016 wusste, ich welche Richtung sich mein Business entwickeln sollte, habe ich alles daran gehängt – ich hatte zuvor noch nicht sehr viele Hochzeiten begleitet, primär Hochzeitsanfragen mit Verweis an Kollegen abgelehnt, und doch setzte ich für 2017 alles auf eine Karte und hatte binnen weniger Wintermonate einen komplett ausgebuchten Sommer und somit meiner erste volle Hochzeitssaison. Schon zuvor hatten mich diese Tage beflügelt, aber an dieser ersten Hochzeit in 2017 habe ich gewusst, dass das alles war was ich machen wollte.
So habe ich begonnen, mich in jede Hochzeit noch mehr reinzuhängen, jeden Fehler zu erkennen und anschließend Lösungen dafür zu finden. Ich wurde von Hochzeit zu Hochzeit leidenschaftlicher, freundlicher und professioneller. Ein Schlüsselerlebnis war der Moment, als mich Gast auf einer Hochzeitsfeier darauf ansprach, wie glücklich ich aussehen würde und wie sehr man mir meine Freude und Leidenschaft an meiner Arbeit ansehen würde. Das hatte vorher noch nie jemand zu mir gesagt, dass ich richtig glücklich beim Arbeiten aussehen würde. Und so häuften sich diese Bemerkungen von Gästen, Brautpaaren und Shootingkunden. Wie ich mitreisen würde mit meinem glücklichen Quieken und meiner aufgeregten Art, den frechen Sprüchen und mit gut dosierten Humor.
Noch nie zuvor war ich vor fremden Menschen so “ich selbst”. Aber wenn ich Menschen, Paare, Familien oder ganze Hochzeitsgesellschaften traf und Momente festhalten durfte, dann wurde ich immer offen und bin all diesen Personen nicht wie Unbekannten sondern wie Freunden begegnet.