Ich werde oft gefragt, wie ich es schaffe meinen Paaren dieses offene Lachen zu entlocken, wie ich es schaffe Stimmung ins Bild zu bringen, wie ich Emotionen aus ihnen herauskitzle.
Erst ein mal vorweg … es hat auch für mich lange gedauert die richtige Art herauszufiltern, wie ich am besten mit meinen Paaren kommuniziere, was ich sage und wie ich sie bewegen lasse, um die Emotionen auszulösen, die ihr heute auf meinen Fotos sehen und vielleicht sogar fühlen könnt.
1) SEI DU SELBST!
Das ist vermutlich der wertvollste Tipp. Ich habe oft versucht, die professionelle Fotografin zu sein, aber kurz und knapp gesagt; die bin ich nicht und die will ich auch nicht sein. Ich will eine Freundin sein, ich will keine Distanz, ich will Nähe. So bin ich in meiner Art als Person und so bin ich bei meinen Shootings. Deshalb bekommt auch jeder eine Umarmung, ob die Person will oder nicht. Umarmungen tun uns allen gut und wir brauchen sie zum Überleben. Und davon brauche ich eben ganz viele.
2) SCHMEISS DEINEN GEHOBENEN WORTSCHATZ IN DIE TONNE!
Eine professionelle Fotografin drückt sich auch so aus. Wortgewandt und gewählt. Aber so sind die wenigsten und eigentlich finden wir alle die gleichen Sachen komisch – wenn’s um Sex oder um’s Furzen geht. WIRKLICH! Jeder lacht bei dreckigen und flachen Sprüchen und das kann ich euch auch nur ans Herz legen … seid nicht so vorsichtig bei dem was ihr sagt.
3) ERZEUGT DIE RICHTIGE STIMMUNG!
Gefühle spielen eine ganz große Rolle bei einem Fotoshooting, helft ihnen dabei diese Emotionen für dad gemeinsame Erlebnis freizulegen. Für Shootings habe ich meist meine Spotify “Love Pop” oder “Acoustic Love” Playlist an. Wenn man nicht ein totaler Gefühlsdussel ist kommt man da immer, zumindest ein bisschen ;-), in die richtige Stimmung. Helft euren Paaren an gemeinsame Momente zurückzudenken. Gebt ihnen Erinnerungsstützen, bspw. “Und jetzt denkt beide mal an Situation X und wie ihr euch dabei gefühlt habt”. Manchmal kommt ein Lachen, manchmal ziehen sich die beiden enger aneinander, küssen sich oder anderes.
4) NÄHER IST NICHT NAH GENUG!
Das meist gesagt Wort bei Paarshootings ist “näher” oder “enger”. Die Paare sollen ganz eng zusammen, wirklich auch aneinander kleben, ist mir komplett egal. Aber sie müssen sich spüren. Das ist wichtig. Sie müssen fühlen, dass sie nah zusammen sind, sie müssen sich riechen, sie müssen sich sehen. Glaubt mir, das trägt ganz viel zur emotionalen Intimität während des Shootings bei.
5) SEI GUT GELAUNT!
Meine schlechte Laune lasse ich immer im Auto. Beim Shooting bin ich immer der glücklichste Mensch der Welt, egal wie down ich vorher war. Es ist ein freudiger Anlass. Lass das dein Paar spüren. 🙂
Ich hoffe, das konnte dem ein oder anderen helfen. Natürlich ist natürliches und realitätsnahes “Posing” auch wichtig, aber da würde ich nun zu weit ausholen. Viel Spaß beim Ausprobieren!
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